Große Australier
Am vergangenen Samstag hatte ich anläßlich des zweiten Grand-Cru-Club in diesem Jahr die Gelegenheit gereifte Weine aus Australien zu probiere. Ein Thema, dem man im allgemeinen ja eher mit Skepsis begegnet. Australien ja, aber bitte jung und frisch. Dazu kann ich nur sagen: wer diese Weine zu jung trinkt verpasst etwas. Wir hatten einen ganzen Reigen hochklassiger und feine Weine. Die, die mich am Meisten beeindruckt haben stelle ich hier kurz vor: Die Überaschung des Abend war mich mich der 1992 James Irvine Grand Merlot aus der Magnum. Hier handelt es sich ja nicht gerade um den besten aller Jahrgänge. Dieser Wein war eine Offenbarung. Perfekt auf dem Punkt, Aromen von ausufernder Fülle. Eine Explosion von schwarzen Früchten, barock und dick, aber trotzdem leicht zu trinken. Weltklasse. Ein Wein, der auf eine ganz merkwürdige Art und Weise eine eigene Erotik besitzt. Ganz anders hingegen der 1998 Astralis. Ein Aristokrat unter der australischen Weinen. Soviel Finesse und Spiel, Eleganz und angenehme Attitüde. Herrlich. Das völlige Gegenteil wiederum der Fox Creek Reserve von 1998. Das war eher der Bodybuilding Weltmeister. Ein Klotz, ein Hühne! Bedingungslos kräftig und völlig ohne Sinn für Humor und Hintergründiges. Trink mich, oder stirb! Ein echter Männerwein.